Lena steht an der Küste Portugals auf dem Jakobsweg an einem Schild

Eine Woche Jakobsweg zwischen Porto und Santiago de Compostela

Du möchtest das authentische Pilgererlebnis, hast aber nur eine Woche Zeit?

Dann ist unsere sechstägige Jakobsweg-„Light“-Route genau das Richtige für dich! Erlebe auf 131 gewanderten Kilometern zwischen Porto und Santiago de Compostela atemberaubende Küstenabschnitte, kleine urige Ortschaften und grüne Täler. In unserem Blogbeitrag findest du alle Infos, die du für eine unvergessliche Woche auf dem portugiesischen Camino brauchst.

Dicke Pflastersteine auf einem Wanderweg durch den Wald

Allgemeines über den Jakobsweg

Der Jakobsweg

Der Jakobsweg umfasst eine Vielzahl historischer Pilgerwege bzw. Langstreckenwanderwege in ganz Europa.

Alle Pilgerwege eint ein gemeinsames Ziel: Santiago de Compostela, wo sich angeblich das Grab des Apostels Jakobus befindet. 

Der klassische Jakobsweg ist der französische Camino Francés, der sich über rund 800 Kilometer von Frankreich durch Nordspanien bis nach Santiago erstreckt. 

Der portugiesische Camino ist mit seinen etwa 240 Kilometern optimal für Anfänger und sogenannte “Kurzstrecken-Pilger” geeignet. Er schlängelt sich von Porto entlang der Küste bis zur spanischen Grenze und verläuft in Nordspanien weiter durch das Inland, wo er ebenfalls in Santiago de Compostela endet.

Vorbereitung

Einreise / Visum

Da Portugal und Spanien Mitglied der Europäischen Union sind, gestaltet sich die Einreise sehr unkompliziert. 

Ein Visum oder ähnliche Dokumente sind nicht erforderlich. Dennoch solltest du deinen Personalausweis unbedingt dabei haben.

Jakobsweg: Beste Reisezeit

Den Jakobsweges kann man fast zu jeder Jahreszeit wandern.
Die für dich optimale Reisezeit hängt dabei ganz von deinen persönlichen Vorlieben ab.

Der Frühling (Mai-Juni) und der Herbst (September-Oktober) bieten sich hervorragend für eine Pilgerreise an. Die Wege sind noch nicht überfüllt, und die Temperaturen liegen mit rund 20°C angenehm im milden Bereich – ideal für eine Wanderung. Vor allem ab Oktober muss man jedoch mit gelegentlichen Regenschauern rechnen. 

Der Winter ist im Norden Portugals und in Galizien sehr nass und eignet sich daher nur für hartgesottene Pilger. Da zu dieser Jahreszeit die absolute Nebensaison herrscht, findet man problemlos eine Unterkunft für die Nacht. Allerdings können kleinere Pilgerherbergen im Winter geschlossen sein. Informiere dich daher bitte vorab.

Für Sonnenliebhaber sind die Monate Juni bis August bzw. Anfang September ideal. Es regnet kaum, und die Temperaturen liegen bei angenehmen 25°C. Da die meisten Pilger den Sommer bevorzugen, ist es dementsprechend voll. Unterkünfte lassen sich dann kaum spontan ansteuern oder reservieren. In dieser Jahreszeit ist also mehr Planung vorab notwendig!

Jakobsweg: Transportmittel

Anreise

Da man i. d.Da man in der Regel nur eine begrenzte Zeit für eine Pilgerreise zur Verfügung hat, kommt praktisch nur das Flugzeug als Verkehrsmittel infrage. Eine Anreise mit dem Auto dauert über 25 Stunden und sprengt den zeitlichen Rahmen. 

Am Flughafen von Porto kann man sich ganz einfach ein Uber bestellen, das einen kostengünstig zur Küste und damit direkt an den Jakobsweg bringt.

Rückreise

Für die Rückreise hast du zwei Optionen:

  1. Von Santiago bist du mit einem Fernbus in ca. 4 Stunden wieder in Porto. Von dort fliegen mehrere Airlines Ziele in Deutschland an. Du kannst auch noch einen Tag in Porto dranhängen und einen kleinen Städtetrip machen. Porto ist eine wundervolle Stadt mit einem tollen Vibe und ideal für einen kurzen Besuch. Überlege dir jedoch vorher gut, ob ein Städtetrip nach der Wanderung das Richtige für dich ist. Die Pilgerreise kann einem noch ordentlich in den Knochen stecken.
  2. Abreise aus Santiago. Es gibt zwar keine Direktflüge aus Santiago in deutsche Städte, jedoch nach Amsterdam. Flüge einzeln zu buchen ist zwar etwas teurer, kann jedoch hinten raus Zeit und Geld sparen. Denn ein Busticket zurück nach Porto und ggf. eine Unterkunft für die Nacht sind auch nicht umsonst. Je nachdem, von wo du kommst, kann also auch das eine gute Lösung sein.

Vor Ort

Solltest du, wie wir, zwischendurch auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen wollen, stehen dir folgende Optionen zur Auswahl:

Bus: In nahezu jedem kleinen Ort gibt es Bushaltestellen und einen regionalen Bus, der dich in die nächsten Ortschaften bringt.

Züge: Wenn du mal weitere Strecken zurücklegen möchtest, kannst du von Viana do Castelo bis nach Spanien auch das Zugnetz nutzen. Einfach einsteigen und an Bord beim Schaffner bezahlen!
In Spanien kannst du ebenfalls in größeren Städten den Zug nutzen. Entweder gibt es Automaten am Gleis oder die Bezahlung erfolgt direkt im Zug.

Achtung: Bei öffentlichen Verkehrsmitteln wird in der Regel noch Bargeld benötigt! Achte daher auf ausreichend Kleingeld.

Uber: Eine bequeme und relativ kostengünstige Alternative ist die Buchung eines Ubers. In Portugal ist Uber noch etwas weiter verbreitet als in Nordspanien.

Jakobsweg: Bezahlung

Generell kannst du häufig mit der Kreditkarte bezahlen.

Insbesondere Restaurants und Unterkünfte bieten Kartenzahlung an. Nichtsdestotrotz benötigt man für kleine Herbergsunterkünfte und Pensionen, lokale Bäckereien sowie den öffentlichen Nahverkehr immer wieder Bargeld. Achte daher darauf, vorab ausreichend Bargeld mitzunehmen. So kannst du unterwegs unnötige Wege auf der Suche nach Geldautomaten vermeiden!

Jakobsweg: Tipps zur Vorbereitung

Trainingszeit

Für eine Pilgerreise von etwa einer Woche empfehlen wir, je nach Fitnesslevel, mindestens vier Wochen Vorbereitungszeit. Der Körper muss sich zunächst an die andauernde Belastung gewöhnen. Insbesondere das Gewicht des Rucksacks von 7 bis 10 Kilogramm sind sowohl für den Rücken als auch für die Beine ungewohnt. Daher ist es umso wichtiger, bereits mit Rucksack zu trainieren. Achte zudem darauf, dass der Rucksack korrekt eingestellt ist. Das Gewicht sollte auf den Hüften, nicht auf dem Rücken liegen. Auch die Träger an den Schultern sollten nicht zu eng gespannt sein.

Wir sind in der Vorbereitungszeit nicht länger als 2 bis 2,5 Stunden gelaufen. Denn eine längere Distanz benötigt natürlich auch mehr Zeit im Alltag. Mit dieser Trainingsdauer sind wir jedoch gut gefahren und konnten die Tagesdistanzen auf dem Jakobsweg von 20 bis 25 Kilometern bei einer Dauer von 5 bis 6 Stunden gut bewältigen – natürlich trotzdem mit Muskelkater und ein paar Wehwehchen.

Wanderschuhe

Der zweite wichtige Punkt sind Wanderschuhe. Achte darauf, die Schuhe rechtzeitig und ausreichend einzulaufen, um Blasen zu vermeiden. Solltest du während der Vorbereitungszeit bereits Probleme feststellen, hast du genügend Zeit, das Sportgeschäft aufzusuchen oder deine Schuhe mit Einlagen auszustatten. Wir können aus eigener Erfahrung sagen: Sechs Tage wandern mit Blasen muss wirklich nicht sein.

Gepäck

10 % deines Körpergewichts sind eine gute Richtlinie für das Rucksackgewicht. Je nach Jahreszeit kommen zusätzlich noch 1 bis 2 Liter Wasser und ein paar Snacks oben drauf. Wir lagen mit unseren 9 bis 10 Kilogramm etwas drüber. Mehr als 10 Kilogramm würden wir jedoch niemandem empfehlen.

Du kannst von unseren Erfahrungswerten profitieren: Wir haben dir eine Packliste für eine Woche auf dem Jakobsweg zusammengestellt. So kannst du sicher sein, dass du die passende Menge an Kleidung und Utensilien mitnimmst.

Pilgerpass

Für die Pilgerreise benötigst du natürlich auch noch einen Pilgerpass. Diesen kannst du vorab online auf der offiziellen Seite des Jakobswegs (hier) bestellen. Die entsprechenden Stempel erhältst du unterwegs in Restaurants, Cafés, Kirchen und Unterkünften. 

Eine Urkunde bekommst du in Santiago jedoch nur, wenn du die letzten 100 Kilometer zu Fuß zurückgelegt hast. Die Stempel dienen dabei als Nachweis.

Da wir zwischendurch mit Bus und Bahn gefahren sind, haben wir diese Urkunde nicht erhalten. Wir sind zwar insgesamt mehr als 100 Kilometer gewandert, jedoch nicht die letzten 100 Kilometer vor Santiago. 

Außerdem benötigst du den Pilgerpass, um Zugang zu den speziellen Pilgerunterkünften entlang des Weges zu erhalten.

Camino Ninja App

Die einzelnen Strecken sind zwar sehr gut ausgeschildert, trotzdem ist es hilfreich, die App mit den jeweiligen Streckenabschnitten griffbereit zu haben. Falls du mal falsch abbiegst oder einen Wegweiser übersiehst, findest du so sicher zurück zum Weg. 

Zudem liefert die App nützliche Hinweise. Sie zeigt dir die Gesamtkilometer am Tag (die von Google abweichen) und bietet Informationen zur Infrastruktur in den Orten. Dies beinhaltet zum Beispiel Restaurants, Unterkünfte, Geldautomaten oder Bahnhöfe. So lassen sich die einzelnen Etappen leichter planen.

Du kannst die App kostenlos im App Store deines Smartphone herunterladen!

Weitere Tipps für eine unbeschwerte Pilgerreise

  • Restaurants fürs Abendessen am besten in der Nähe der Unterkunft auswählen.
    Man ist abends wirklich erschöpft und möchte dafür keine langen Wege zurücklegen.
  • Auf dem letzten Kilometer jeder Etappe lohnt es sich, bereits nach einem Supermarkt Ausschau zu halten und mit Wasser für die Nacht und den nächsten Tag einzudecken. Spart später Zeit, Schritte und Energie!
  • Beachte, dass Restaurants in Spanien in der Regel erst ab 19:30 oder 20:00 Uhr geöffnet haben. Versorge dich daher am Nachmittag nochmal mit Snacks, damit du bis zum Abend durchhältst. Oder besorge dir dein Abendessen im Supermarkt.
  • Sonntags schließen sowohl Supermärkte als auch Geschäfte früher. Behalte daher die Öffnungszeiten im Blick, sodass du rechtzeitig Wasser oder Snacks für den nächsten Tag besorgen kannst.

Jakobsweg: Packtipps

Diese Kleidungsstücke sind aus unserer Sicht essentiell für deine Pilgerreise:

  • Regenjacke: Schützt zuverlässig vor Wind und Regen. Besonders im Frühling, Herbst und Winter unerlässlich.
  • Wanderschuhe: Da der Weg immer wieder unbefestigt und steinig ist, bieten Wanderschuhe besseren Halt und eine robuste, dicke Sohle.
  • Trekkingsocken (am besten aus Merinowolle): Diese sind atmungsaktiv, trocknen schneller, stinken nicht so schnell und verringern Blasen!
  • Atmungsaktive T-Shirts: Trocknen schnell nach Regen oder einem Waschgang und sind zudem angenehm zu tragen und geruchsarm.
  • Trekkinghose zum Abzippen: Besonders praktisch in wechselhaften Jahreszeiten: trocknet schnell, lässt sich bequem zu Shorts verwandeln und ist strapazierfähig. In den Sommermonaten kannst du auch auf normale Sport-Shorts zurückgreifen.
  • Pullover/Fleece: Wärmt dich am Abend oder bei kühlerem Wetter. Fleece ist besonders leicht und platzsparend im Rucksack.

Hier findest du unsere vollständige und bewährte Jakobsweg-Packliste.

Jakobsweg Route für 6 Tage

Eine außergewöhnliche Reise, die sicherlich nur die wenigsten in deinem Umfeld einmal im Leben machen.

Sie zeigt dir, wozu du fähig bist und was du schaffen kannst. Außerdem führt dich der Jakobsweg an Orte, die du sonst vermutlich nie besuchen würdest.

Du wanderst entlang der wundervollen Küste Portugals mit atemberaubendem Blick auf den wilden Atlantik und läufst durch enge Gassen, gesäumt von alten Steinmauern, strahlenden Blumen und charmanten Häusern.

Route für eine Woche auf dem Jakobsweg: Porto, Apúlia, Caminha, O Porriño, Arcade, Santiago de Compostela

Du durchquerst zauberhafte Wälder mit alten Steinbrücken über kleine Bachläufe und verwunschenen Gärten. Zudem genießt du malerische, weite Ausblicke über das galicische Tal mit seinen grünen Hügel und bewegst dich durch die kleinen Ortschaften mit ihren Altstädten, Kirchen und der traditionellen Gastronomie.

Denn beim Wandern hat man Zeit für sich und seine Umgebung. Und man entdeckt vieles, was man mit dem Auto nie wahrgenommen hätte. Eine wunderbare Möglichkeit, in die Kultur von Portugal und Spanien einzutauchen.

Anmerkung

Da der gesamte portugiesische Jakobsweg mit 250 Kilometern für eine Woche etwas zu lang ist, greifen wir an vier der sechs Tage zu Beginn jeder Etappe auf Verkehrsmittel wie Züge, Busse und Uber zurück. So lässt sich die Strecke auf 131 Wanderkilometer zwischen Porto und Santiago de Compostela verkürzen, ohne auf die Highlights der Route verzichten zu müssen.

Und keine Sorge, es bleibt eine herausfordernde und authentische Pilgererfahrung.

Tag 1: Vila do Conde bis Apúlia

Wanderdistanz ca. 17,6 km

Aus dem Flieger raus, Wanderschuhe an und los geht’s!
Nimm am besten einen frühen Flug nach Porto, damit du direkt am ersten Tag dein Wanderabenteuer starten kannst.

Anreise zum Startpunkt des Jakobsweges:

  • Uber (etwa 12 €) vom Flughafen Porto nach Vila do Conde
  • Alternativ: Mit der Bahn von der Station Pedras Rubras nach Vila do Conde. Diese Station ist ca. 25 Minuten vom Flughafen entfernt. Es fährt auch ein Bus.

Startpunkt in Vila do Conde

Deine Wanderung beginnt an der Kirche Igreja e Mosteiro de Santa Clara. Hier kannst du dir bereits den ersten Stempel abholen. Von dort aus folgst du der Jakobsweg-Beschilderung in Richtung Póvoa De Varzim. Und keine Sorge, die Strecke ist sehr gut ausgeschildert.

Mittagspause

Nach etwa der Hälfte der Strecke (ca. 10 km) kannst du in Aguçadoura bei einem der Lokale an der Küste eine Pause einlegen. Wir haben uns in der Paimó Beach Bar mit einem Sandwich gestärkt und nach einem Regenschauer kurz verschnauft.

Muschelsymbol des Jakobsweg mit einem gelben Pfeil auf einer grauen Steinmauer
Wegemarkierung am Jakobsweg

Abschluss

Zum Tagesabschluss erwartet dich am Praça dos Sargaceiros in Apúlia ein wundervoller Blick auf Portugals Westküste. Den Abend kannst du in einem der Strandlokale mit einem einfachen Essen, einem Bier oder einem Glas Sangria ausklingen lassen und auf den ersten Tag anstoßen.

Guesthouse: Alojamento Local 1° De Maio
Pilgerherberge: Home of pilgrims d`Apúlia

Highlights

Der Weg direkt an der Küste bei Aguçadoura, umgeben von Meeresrauschen, Sand, Strandgräsern und einer milden Brise.

Ein Holzpfad führt durch die Sanddünen hinauf zu einem kleinen Steinhaus
Küstenpfad
Eine Kofsteinpflasterstraße schlängelt sich durch alte Steingebäude auf dem Jakbosweg
Traditionelle Gassen
Menschen sitzen auf einer Steinbank am Meer unter einem Baum.
Praça dos Sargaceiros

Tag 2: Apúlia bis Caminha

Wanderdistanz ca. 26,6 km

Startpunkt in Viana do Castelo

Von Apúlia geht es zunächst mit dem Uber (oder Bus) einen Ort weiter nach Fão Hospital

Von dort fährt ein Bus gegen kurz vor 8 nach Viana do Castelo, dem heutigen Startpunkt. Die Fahrt dauert etwa 50 Minuten und bringt dich direkt in die Nähe des Jakobswegs. Wir sind an der Haltestelle Elevador de Santa Luzia ausgestiegen.

Von dort musst du nur wenige Minuten laufen und schon stehst du vor der Kirche Igreja dos Santos Mártires, an der deine heutige Etappe beginnt.

Mittagspause

Die Mittagspause findet heute in einem charmanten, verwunschenen Garten statt. Alles leuchtet in malerischen Grüntönen, und überall stehen kleine Tische mit hübschen Sonnenschirmen.

Belohne dich mit einer köstlichen Quiche und einer erfrischenden Limonade.

Cafe de Cabanas in Armada
Sonnenschirme und Tische stehen in einem Karten mit grünem Gras und Bäumen
Cafe de Cabanas

Abschluss

Caminha besitzt eine süße, kleine Altstadt, durch die du – falls noch etwas Kraft übrig ist – gemütlich schlendern kannst. Zudem bieten sich schöne Ausblicke auf die spanische Landesgrenze.

Den Abend rundet eine solide Pizza im American Style ab.

House Mariona
Roshele Pizza café
Sebastião – Pizza, Pasta & Wine
Diner American Food

Highlights

Wandern zwischen den zauberhaften alten Steingassen mit ihren rankenden Blumen und Sträuchern. Zwischendurch eröffnen sich immer wieder tolle Blicke auf den Atlantik.

Grüner Wand mündet in einen Sandstrand. Dann folgt der Dunkelblaue Antlantik
Blick auf den Atlantik

Tag 3: Caminha bis O Porriño

Wanderdistanz ca. 19,2 km

Startpunkt in Valença

Um zu unserem heutigen Startpunkt zu gelangen, nimmst du zunächst den Zug von Caminha nach Valença. Die kurze Bahnfahrt dauert weniger als 20 Minuten. Vom Bahnhof Valença führt ein 20-minütiger Fußweg direkt auf den Jakobsweg und zur Brücke Ponte Internacional Valença-Tui. Endlich geht es nach Spanien!

Mittagspause

Nach rund 10,5 km findest du in der Nähe von Ribadelouro ein zauberhaftes Café mit einem wunderbar grünen Garten, gesäumt von Weinreben.

Genieße die Pause bei Kaffee und Kuchen.

Café/Bar Xarden
Grüne Weinreben und davor ein weißes Wägelchen
Café/Bar Xarden

Abschluss

In O Porriño tauchten wir erstmals sowohl in die spanische Esskultur als auch in das echte Pilgerleben ein. Wir übernachteten in einer Pilgerherberge mit über 30 Leuten in einem Schlafsaal. Es war ein durchweg positives Erlebnis. Alles war gepflegt und sauber, und die Betten verfügten jeweils über einen Vorhang für mehr Privatsphäre. Zum krönenden Abschluss ließen wir es uns mit klassischen spanischen Tapas und einem Bier gut gehen.

Sendasur Albergue
RESTAURANTE PASO A NIVEL (Frühstück & Abendessen)

Highlight

Die Stadt Tui mit ihrer bezaubernden Altstadt und der imposanten Kathedrale von Tui.

Die Gassen von Tui mit Kopfsteinpflaster, alten Steinhäusern und einem Blick über das Tal
Gassen von Tui
Eine Steinfigur in der Form eines Bischofs mit einer gelben Jakobsmuschel auf dem Hut
Wegemarkierung in Tui
Außenansicht Kathedrale von Tui.
Eingang Kathedrale von Tui

Tag 4: O Porriño bis Arcade

Wanderdistanz ca. 23,1 km

Startpunkt

Heute geht es einmal ohne öffentliche Verkehrsmittel direkt von O Porriño los. Gestärkt mit einem Kaffee und einem Croissant haben wir uns bei Dämmerung auf den Weg gemacht.

Mittagspause

Redondela bietet mit zahlreichen Cafés und Restaurants gute Möglichkeiten, um Kraft zu tanken und sich mit Essen zu versorgen.

Abschluss

Die Stadt Arcade ist leider keine wirkliche Schönheit und dient hauptsächlich als Übernachtungsort. Wir waren sehr froh, dass unser Hotel ein eigenes Restaurant hatte, denn viel los ist dort nicht.

Highlight

Ein traumhafter Blick mitten im Wald auf das Meer und die im Tal liegende Stadt Arcade.

Blick auf das Tal der Stadt Arcade. Grüne Hänge und kleine weiße Gebäude mit roten Dächern
Tal von Arcade
Ein Aquädukt mit vielen gebogenen Steinbögen
Aquädukt 
Blick vom Jakobsweg auf die Meerenge
Blick auf das Meer aus dem Wald

Tag 5: Arcade bis Padrón

Wanderdistanz ca. 18,9 km

Startpunkt

Da wir immer noch zu viele Kilometer bis Santiago vor uns haben, musst du an diesem Punkt ein letztes Mal auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen. Es bestehen zwei Optionen:

  • 30 Minuten mit dem Uber (ca. 45 €)
  • 1 Stunde und 15 Minuten mit Bus und Bahn mit Umstieg in Pontevedra

Von der Innenstadt Caldas de Reis geht es weiter über den Jakobsweg in Richtung Santiago.

Mittagspause

Im kleinen Dorf San Miguel de Valga kannst du dich in einem Café stärken und die warmen Sonnenstrahlen mit einem wundervollen Blick auf die Berge Galizien’s genießen.

Café Bar San Miguel
Buen Camino Bar

Abschluss

Die Stadt Padrón ist dein letztes Etappenziel vor Santiago. Du hast es also bald geschafft.
Wir wurden dort von einem großen Sonntagsmarkt begrüßt und gönnten uns eine Portion Churros. Lecker!

Highlight

Die Wälder vor San Miguel mit ihren moosbewachsenen Bäumen haben eine magische Atmosphäre. Wenn die Sonne durch das Blätterdach scheint, taucht sie alles in ein wundervolles warmes Licht.

Das Licht der Häuser spiegelt sich im nassen Kopfsteinpflaster
Morgenstunden in Caldas de Reis
Durch das Blätterdach fallen Sonnenstrahlen auf den Waldweg
Waldwege vor San Miguel

Tag 6: Padrón nach Santiago de Compostela

Wanderdistanz ca. 25,3 km

Von Padrón geht es auf die Zielgerade nach Santiago! Nach fünf Tagen wandern hast du es schon fast geschafft. Früh morgens geht es los, damit du am frühen Nachmittag in Santiago ankommst. So bleibt dir noch Zeit, um die Stadt zu erleben.

Mittagspause

Nach etwa 17 Kilometer erreichst du O Milladoiro, die letzte Stadt vor Santiago. Dort wirst du mit einem weiten Blick in Richtung Ziel belohnt. Ein leckeres Omelette-Baguette, Pommes und Bratpaprika geben dir Energie für die letzten Kilometer. Nun wird mit den typischen Steinwegweisern alle hundert Meter die Distanz bis zum Ziel runtergezählt.

Hinweis: Suche dir in O Milladoiro vorab ein Café in Straßennähe bei Google heraus. Die Stadt ist etwas größer und unübersichtlich, und es geht bergauf und bergab. So sparst du Kraft und Energie.

O CAMIÑO MILLADOIRO

Abschluss

Nach sechs Tagen und 131,7 Kilometern Wandern bei Wind und Wetter hast du den Kurztrip auf dem Jakobsweg gemeistert!

Ein unglaubliches Gefühl, den Platz vor der Kathedrale zu betreten und zu wissen: Du hast es geschafft.

Du hast dich etwas getraut und bist über deine Grenzen hinausgewachsen. Genieße diesen Moment und mach ein paar tolle Fotos von deinem Erfolg! Du hast es verdient. Verweile gerne noch ein wenig auf dem Platz, setze dich auf die Außenmauern und beobachte die anderen Pilger, wie sie glücklich ihr Ziel erreichen.

Lena steht auf dem Platz vor der Kathedrale von Santiago und streckt die Arme in die Luft
Geschafft! Die Kathedrale von Santiago
Blick durch die schmalen Gassen mit Steinhäusern auf den Spitzen Turm der Kathedrale von Santiago
Blick durch die Gassen von Santiago
Pilger sitzen mit ihren Rucksäcken auf dem Platz vor der Kathedrale
Pilger auf dem Platz der Kathedrale

Rückreise nach Porto

Nur etwa 15 Gehminuten von der Innenstadt entfernt liegt der Bahnhof (inkl. Busbahnhof) von Santiago. Von hier aus kannst du entspannt deinen Fernbus, zum Beispiel zurück nach Porto nehmen. Achte auf mögliche Umstiege.

Jakobsweg: Unterkünfte

Auf dem Portugiesischen Jakobsweg findest du eine breite Auswahl an Unterkünften. Von einfachen Pilgerherbergen (Albergues) bis hin zu charmanten Landhotels und privaten Pensionen. In größeren Städten wie Porto gibt es moderne Hostels und Hotels für jeden Geldbeutel.

In der Hochsaison empfiehlt sich eine frühzeitige Reservierung, da beliebte Unterkünfte schnell ausgebucht sind.

Wir haben auf unserer Wanderung sowohl in klassischen Pilgerherbergen als auch in privaten Pensionen und Hotels übernachtet und können diese Unterkünfte empfehlen:

Apúlia: Alojamento Local 1° De Maio
Caminha: House Mariona
O Porriño: Sendasur Albergue
Padrón: Hotel Restaurante Isape 2nd
Santiago: Alameda Rooms
Porto: Gharb

Etagenbett in einer Pilgerunterkunft
Bett in einer Pilgerherberge

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Jakobsweg: Kosten

Die Kosten für eine Wanderung auf dem portugiesischen Jakobsweg liegen aufgrund der geringeren Lebenshaltungskosten in Portugal und Spanien unter dem deutschen Standard. Besonders Essen und Trinken ist im Vergleich relativ günstig. In der Hauptsaison können Unterkünfte jedoch  ins Geld gehen, wenn man nicht rechtzeitig bucht. Der größte Kostenpunkt ist in der Regel der Flug. Trotz Billigfluglinien wie Ryanair muss man mit 200 € für Hin- und Rückflug inklusive Handgepäck rechnen.

Wir haben für eine Woche insgesamt ca. 700 € pro Person ausgegeben.

Unterkunft: 17 – 20 € pp. für ein Herbergszimmer in einem Schlafsaal, 30 – 35 € pp. für ein Doppelzimmer im Low-Budget Hotel
Busticket: ca. 4 € für 45 Minuten Busfahrt
Frühstück: 2,50 € pp. für Americano und Croissant
Mittagessen: 7 – 9 € pp. Mittagsgericht mit Getränk. Für 11 – 15 € pp. gibt es in Spanien auch häufiger ein Pilgermenü mit Vorspeise, Hauptspeise, einem Getränk und Kaffee.
Abendessen: 15 – 17 € pp. erhält man ein leckeres Abendessen inkl. einem Bier.
Uber: 20 Minuten ca. 10€

Hi, wir sind Lena & Philippe

Seit 2023 sind wir als Langzeitreisende unterwegs und teilen unsere Reiseerfahrungen mit dir in unserem Reiseblog, im Podcast und auf Instagram. Wir versorgen dich mit allen wichtigen Informationen und Tipps aus eigener Erfahrung, sodass du unbeschwert deine Reise genießen kannst.

Wir haben dir weitergeholfen, deine Reiseplanung erleichtert und du möchtest dich bedanken,
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Häufig gestellte Fragen

Hier findest du unsere Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um den Jakobsweg:

Wie viele Kilometer sollte ich pro Tag einplanen?

Wir haben 20-25 km als eine gute Distanz empfunden. Sicherlich kann man am Tag noch mehr schaffen, aber nach einem Wandertag von 5 bis 6 Stunden ist man echt erschöpft. Und mehr Kilometer machen die Reise nicht unbedingt schöner, denn du möchtest ja auch mal anhalten und die Umgebung genießen. Also, stress dich nicht und genieße das einzigartige Erlebnis!

Wie viel darf mein Rucksack wiegen?

10 % deines Körpergewichts sind hier eine gute Richtlinie. Zudem kommen, je nach Jahreszeit, noch 1 bis 2 Liter Wasser und ein paar Snacks oben drauf. Wir lagen mit 9 bis 10 Kilogramm, etwas drüber, aber es war noch gut zu meistern.

Wie lange vorher sollte ich mich vorbereiten?

Wir empfehlen eine Mindest-Vorbereitungszeit von etwa vier Wochen mit zwei bis drei Trainingseinheiten pro Woche. Zum einen, um die Wanderschuhe einzulaufen und Blasen zu vermeiden, zum anderen, um sich mit dem Gewicht des Gepäcks vertraut zu machen. Der Körper ist es meist nicht gewohnt, mit 7 bis 10 Kilogramm auf dem Rücken den ganzen Tag zu laufen. Außerdem merkt man dabei schnell, wo es vielleicht noch zwickt und zwackt und Anpassungen vorgenommen werden müssen.

Muss ich Unterkünfte im Voraus buchen?

Das hängt stark von deiner Reisezeit ab. In der Hauptsaison von Ende Juni bis Anfang September kann es bereits voll werden. 

Wir haben auf unserer Pilgerreise Anfang September relativ kurzfristig, ein bis zwei Tage vorher, gebucht und mussten uns dann mit dem begnügen, was noch verfügbar war. Das kann schnell teuer werden. Die Monate Juli und August sind besonders stark frequentiert. Hier solltest du Unterkünfte unbedingt im Voraus reservieren, um stressfrei wandern zu können. In der Nebensaison ist es deutlich entspannter, sodass du meist spontan entscheiden kannst.

Was ist die beste Reisezeit zum Wandern des Jakobsweg?

Die Nebensaison-Monate Mai bis Juni sowie September bis Oktober eignen sich besonders gut für den portugiesischen Jakobsweg. Das Wetter ist angenehm mild, die Regentage halten sich in Grenzen und die Wanderwege sind deutlich weniger überlaufen.

Informationen veraltet oder falsch?

In unser schnelllebigen Welt können Informationen schon mal schnell überholt sein.
Preise steigen, Restaurants, Hotels oder Anbieter existieren nicht mehr und Reiserouten ändern sich.

Um dich trotzdem mit aktuellen und korrekten Informationen zu versorgen, bitten wir daher um deine Mithilfe. Schreibe uns, falls unsere Inhalte aktualisiert werden sollten. Wir prüfen die Informationen und werden umgehend den Inhalt anpassen.

Ganz lieben Dank für den Support 😊.
Durch dich können andere Reisende ebenfalls eine wunderbare Reise-Experience erleben.